Nachhaltige Energiepraktiken auf den Marginpar-Blumenfarmen
Mittwoch 28 Mai 2025
Die Kraft der Sonne
Der Lisianthusanbau gilt als eine der energieintensivsten Kulturen innerhalb des Zierpflanzensektors. Doch… wussten Sie, dass es auch viele positive Entwicklungen gibt? Immer mehr Züchter, wie Montana Lisianthus, gehen konsequente Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft. Dabei setzen sie nicht nur auf innovative Technologien, sondern lassen sich auch gezielt von der Natur inspirieren.
Bei Montana Lisianthus geht es längst nicht mehr nur um Ästhetik. Der fortschrittliche Betrieb zeigt, dass sich hochwertige Schnittblumen auch (nahezu vollständig) biologisch kultivieren lassen. Der Boden steht dabei im Zentrum. Nach der Ernte wird organisches Material in den Boden zurückgeführt und mit nützlichen Mikroorganismen wie Pilzen und Bakterien angereichert. So bleibt das Bodenleben gesund und aktiv. Auf chemische Fungizide kann dadurch vollständig verzichtet werden, ohne Einbußen bei der Qualität.
Ab 2025 werden die Gewächshäuser von Montana Lisianthus mit geothermischer Energie beheizt. Dabei wird warmes Wasser aus einer zwei Kilometer tiefen Quelle gefördert und zur Beheizung genutzt. Der Einsatz fossiler Brennstoffe wird dadurch weitgehend überflüssig.
Neu ab 2025: Im vierten Quartal wird erwartet, dass Montana an das geothermische Wärmenetz angeschlossen wird. Dies sorgt für eine noch stabilere und nachhaltigere Energieversorgung und trägt zur Beschleunigung der Energiewende in der Branche bei.
Montana, wie eine wachsende Zahl von Züchtern, nutzt CO₂-Wiederverwertung im Gewächshaus. Über ein Leitungsnetz erhält die Gärtnerei Rest-CO₂ aus der Industrie des Rotterdamer Hafens. Die Pflanzen wandeln dieses CO₂ in Sauerstoff um, eine kreislauforientierte und klimafreundliche Lösung.
Chemische Pflanzenschutzmittel? In den Gewächshäusern von Montana kommen sie kaum noch zum Einsatz. Stattdessen setzt man auf natürliche Gegenspieler, mikroskopisch kleine spinnenähnliche Nützlinge, die schädliche Insekten wie Motten und Blattläuse bekämpfen. Diese ‘Little Spiders’ bleiben nach der Ernte im Gewächshaus und tragen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Die Arbeit mit diesen Nützlingen ist eine vollständig biologische Methode, die sowohl den Blumen als auch der Umwelt zugutekommt.
Montana Lisianthus zeigt, dass Spitzenqualität und umweltbewusstes Handeln miteinander vereinbar sind. Mit Investitionen in Geothermie, biologischen Pflanzenschutz und CO₂-Wiederverwertung übernehmen sie Verantwortung für Mensch und Umwelt. Der Lisianthus aus ihren Gewächshäusern ist daher nicht nur ein Blickfang in jedem Blumenstrauß, sondern auch eine bewusste Wahl für eine nachhaltigere Welt.
Am Standort Bleiswijk der Wageningen University & Research (WUR) läuft derzeit eine vielversprechende Studie zur Senkung des Energieverbrauchs beim Anbau von Lisianthus. Das Projekt ist Teil des Programms „Gewächshaus als Energiequelle“, einer Initiative der niederländischen Regierung und des Gartenbausektors im Gewächshausbereich.
Entwicklung einer Anbaustrategie, bei der der Energieverbrauch sinkt, ohne dass Produktion oder Qualität darunter leiden. Es wird experimentiert mit:
• Niedrigeren Tagesdurchschnittstemperaturen
• CO₂-Optimierung
• LED-Beleuchtung statt HPS
• Höherer Luftfeuchtigkeit
Lisianthus kann bei niedrigeren Temperaturen wachsen, vorausgesetzt, Beleuchtung und Luftfeuchtigkeit sind optimal aufeinander abgestimmt. LED-Beleuchtung ist nicht nur energieeffizient, sondern bietet auch Möglichkeiten, das Pflanzenwachstum gezielt zu steuern. Diese Erkenntnisse könnten den Übergang zu energieeffizienteren Anbaustrategien unterstützen.
Die Ergebnisse werden im Laufe des Jahres erwartet und könnten in Richtlinien oder praxisnahe Werkzeuge für die Branche einfließen.