Auch dank leistungsfähiger Algorithmen lese ich in letzter Zeit nur noch Beiträge über Nachhaltigkeit und darüber, was jeder in meinem Arbeitsbereich, dem niederländischen Blumenzuchtsektor, für nachhaltig hält oder nicht.
Von zu Hause habe ich immer gelernt: Verändere die Welt und fang bei dir selbst an. Nachdem ich also den x-ten Artikel darüber gelesen hatte, dass der Sektor nicht nachhaltig ist, begann ich, mich selbst zu informieren.
Arbeitsglück versus Auswirkungen des Sektors
Wie viele andere bin ich glücklich in meinem Job und freue mich unglaublich über die Blumen und Pflanzen, mit denen ich bei meiner Arbeit zu tun habe. Ich sehe täglich, wie hart die Menschen arbeiten, bei den Züchtern zum Beispiel, aber auch in unserem eigenen Unternehmen, um jedes Mal einen weiteren Schritt in Richtung einer nachhaltigen Kette zu machen. Sind wir schon da, wo wir hinwollen, lautet die Antwort darauf 'Nein'. Muss ich deshalb nach einer anderen sinnvollen Interpretation meines Arbeitslebens suchen? Nein". Lasse ich von nun an Blumen und Pflanzen in meinem Wohnumfeld weg? Auch darauf lautet die Antwort "Nein".
Es gibt nicht die eine Antwort, aber es gibt Schritte, die man unternehmen kann
Nach einigen Online-Recherchen bin ich auf die folgenden Informationen gestoßen:
• 1 Glas Wein
> 425 Gramm CO2-Emissionen
• 1 Flasche Wasser mit Kohlensäure
> 360 Gramm CO2-Emissionen
• 1 Glas Milch
> 800 Gramm CO2-Emissionen
• 10 Nelken
> 1,3 kg CO2-Emissionen
• Rückflug Amsterdam-Barcelona
> 522 kg CO2-Emissionen
• 1 kg Milchschokolade (eine Tafel ±200 Gramm)
> 5,9 kg CO2-Emissionen
• 2 Avocados
> 846 Gramm CO2-Emissionen
Ziemlich konfrontierend, in jeder Hinsicht. Die Frage ist nun, wie kann ich selbst nachhaltiger leben? Welche Entscheidungen treffe ich neben dem bekannten Elektroauto und den Sonnenkollektoren? Jeder Tag, an dem ich etwas anders mache, eine bewusste Entscheidung treffe, macht einen Unterschied. Jede bewusste Entscheidung zählt, auch wenn der Unterschied manchmal gering erscheint.
Sich gegenseitig ermutigen, statt zu verurteilen
Der Mensch hat einen erheblichen Einfluss auf das Klima, und das Bewusstsein dafür wächst zum Glück. Wir sollten uns gegenseitig ermutigen, kleine und große Schritte zu unternehmen, ohne zu urteilen. Ob man nun Wein trinkt und keine Blumen kauft oder Blumen auf den Tisch stellt und den Wein stehen lässt - das sind Entscheidungen. Wir müssen unser Bewusstsein schärfen und schneller handeln. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Bewusstsein auch im Blumenzuchtsektor zu großen Veränderungen führen wird, und ich arbeite hart daran, diese Veränderungen zu beschleunigen.